Projekt WESPE: Dialog im Kompetenzzentrum

Im Vorfeld der Deutschen Wärmekonferenz traf sich das Advisory-Board zum Projekt WESPE im Kompetenzzentrum der Innung.

WESPE steht für „Wärmepumpen-Einbau – schneller, produktiver, effizienter“ und zielt dabei auf eine deutliche Erhöhung der Produktivität und damit höheren Stückzahlen beim Wärmepumpeneinbau. Die Teilnehmer des Forschungsprojekts untersuchen die physischen und digitalen Prozesse der gesamten Wertschöpfungskette des Wärmepumpen­Umrüstprozesses: angefangen bei der Kundenberatung über die Angebotserstellung sowie die Materialbeschaffung und Wareneinlagerung, dann die komplexen Installationsphasen mit Inbetriebnahme und anschließender Abrechnung bis hin zum Kundendienst mit Service und Wartung. Eine Effizienzsteigerung soll helfen, Ausbauziele der Politik schneller zu erreichen, bei gleichzeitiger Kompensation von bestehenden Fachkräftelücken.

Es zeigt sich, dass vor allem Schnittstellenprobleme zwischen Büro­ und Baustellenprozessen ein großes Hemmnis darstellen. Besonders die Medienbrüche bei der händischen Übertragung von Informationen oder Datenübertragungen bergen eine hohe Fehleranfälligkeit. Es gilt, neben der Installationsroutine die vor- und nachgelagerten Prozesse bestmöglich zu optimieren.

Die Innung SHK Berlin ist vor allem an der Entwicklung digitaler Unterstützungssysteme und Qualifikationskonzepten beteiligt.

Die Sitzung am 14. Oktober 2025 diente dem Austausch über die bisherigen Ergebnisse und die nun notwendigen Maßnahmen bis zum Projektende.

In seiner Einführung skizzierte Matthias Thiel (ZVSHK) den momentanen Auftragsbestand und die Konjunkturlage des SHK-Handwerks.

Annette Uhl und Susanne Schwab (Fraunhofer ISE) gaben einen Überblick über die Schnittstellenanalysen und Testeinbauten und identifizierten die detaillierte Analyse von Zeitbedarfen sowie die Entwicklung digitaler Work-Flows zur Behebung der Medienbrüche als zentrale Forschungsbedarfe im Projekt.

Enrico Schendel und Andreas Otremba (Innung) evaluierten die Hilfsmittel und Tools und klassifizierten die Schulungsbedarfe.

Matthias Wagnitz (ZVSHK) gab einen Überblick über die wichtigsten Normen zur Wärmepumpe. Er kritisierte dabei deren geringe Praxistauglichkeit.

In zwei Workshops wurden dann Lösungsansätze für Schulungsinhalte sowie Normen und Richtlinien diskutiert. Deutlich wurde hierbei, dass KI stärker in Schulungen einbezogen werden müsste.

Zu Gast war schließlich Corinna Kodim von Haus & Grund, die die Verunsicherung der Kunden spiegelte und deren Bedürfnis nach verständlicher Kommunikation deutlich machte.

WESPE hat jetzt noch ein Jahr Zeit. Die Abschlusskonferenz findet am 17. September 2026 in Berlin statt.