Wie kaum ein zweiter prägte Herr Bittrich die Entwicklung der Innung hin zu einem modernen Dienstleitungsverband. 31 Jahre - von 1982 an - hat er die Technische Beratungsstelle bekleidet, sie zunächst systematisch aufgebaut, dann personell erweitert, ein großes Facharchiv angelegt und die Innung mit Verbänden, Gremien und Marktpartnern vernetzt. Vor allem hat er täglich den Betrieben bei technischen Fragen zur Seite gestanden. Das erfüllte ihn mit Stolz und die Mitglieder dankten es ihm mit großer Wertschätzung.
Charles Bittrich hat nach dem Abitur den Beruf des Zentralheizungs- und Lüftungsbauers gelernt und nach seiner Gesellenprüfung zwei Ingenieurstudiengänge absolviert: Heizungs- und Gesundheitstechnik an der Technischen Fachhochschule Berlin (heute: Berliner Hochschule für Technik) und Energie- und Verfahrenstechnik an der TU Berlin. Zweifach diplomiert begann Bittrich seinen Berufseinstieg als Planungsingenieur in verschiedenen Ingenieurbüros und SHK-Betrieben. Schon früh beschäftigte sich Charles Bittrich mit Wärmepumpen, Solartechnik und Erneuerbaren Energien. Sein in unzähligen Weiterbildungen und Lehrgängen erweitertes Wissen gab er an die Betriebe weiter. Für Charles Bittrich waren die Mitglieder stets der Kern der Innung. Er verkörperte eines unserer zentralen Leistungsangebote. An der Qualität der Innungsleistungen hatte Herr Bittrich über 30 Jahre maßgeblichen Anteil. Seine Verlässlichkeit, Gründlichkeit, Kollegialität und sein großes Wissen wurden innungsübergreifend anerkannt.
Eine seiner Sternstunden erlebte Herr Bittrich in den Wendemonaten nach 1989. Aufgrund seiner Initiative organisierte die Innung schon für Juni 1990 eine viertägige Informationsveranstaltung für die Ost-Berliner und Brandenburger Kollegen. Hier gab es Hilfestellungen, Informationen über Standards der Installationstechnik, Normen und Materialien und vor allem Begegnung. In den Monaten danach vollbrachte Herr Bittrich mit seinem Team eine beeindruckende Beratungsleistung u.a. zu den Themen Anerkennung von Berufsabschlüssen, Produktschulungen, Einträge ins Installateurverzeichnis, Existenzgründungen und trug damit wesentlich zur Annährung von Ost und West auf Verbandsebene bei.
Es gäbe weitere Beispiele seiner Pionierarbeiten zu benennen – das SIRET-Projekt oder die Initiierung eines Klempnerpreises – Charles Bittrich war Autor von zahlreichen Fachartikeln in der SHK-Presse, er war buchstäblich ein „wandelndes Lexikon“, immer neugierig, wissenschaftlich interessiert, geduldig, akribisch und stellte sich dabei voll in den Dienst der Innung.
Auch nach seinem Ruhestand 2013 blieb er der Innung zunächst verbunden, blieb für seine ehemaligen Kolleginnen und Kollegen ansprechbar, besuchte Innungsveranstaltungen, wandte sich aber auch neuen naturwissenschaftlichen Themen zu. In der Sternenkunde fand er eine neue Leidenschaft. In den letzten Jahren wurde es schließlich ruhiger um ihn.
Wir werden ihm als einem der prägendsten Innungsmitarbeiter ein ehrendes Andenken bewahren. Unsere Anteilnahme gilt seinen Töchtern und seiner Familie.